Aktualisiert am 15. September 2023
Die Haut ist unser größtes Organ und beeinflusst stark unser Wohlbefinden. Trockene Haut, auch Xerodermie oder Xerose genannt, betrifft fast ein Drittel aller Menschen in Deutschland. Dann juckt und spannt die Haut und benötigt besondere Pflege, damit sie sich wieder erholen kann.
Trockene Haut zeigt sich durch bestimmte Symptome, die leicht zu erkennen sind. Anzeichen für solche Hautprobleme sind:
Müder und fader Teint
Juckreiz
Rauheit und Schuppen
Spannungsgefühl
Rötung
Extrem trockene Haut: Rissbildung
Trockene Haut muss nicht immer alle Symptome aufweisen. Bei den meisten Betroffenen treten mindestens drei Symptome auf.
Einige Personengruppen neigen stärker zu Hautproblemen und trockener Haut. Hierzu gehören:
Babys und Kleinkinder
Ältere Menschen
Personen, die täglich Wind und Wetter ausgesetzt sind
Personen, die beruflich viel Wasserkontakt haben
Normale Haut enthält viel Wasser und ist dadurch weich und elastisch. Hierfür sorgt der Lipidfilm auf der Haut, der aus Talg, Schweiß, Fetten, Aminosäuren und verhornten Zellschuppen besteht. Dieser schützt sie vor Austrocknung, aber auch vor Keimen und Umwelteinflüssen. Wird dieser Lipidfilm beschädigt, trocknet die Haut aus.
Es gibt verschiedene Auslöser, die den Lipidfilm negativ beeinflussen. Die Ursachen werden in äußere und innere Einflüsse unterteilt. Zu den äußeren Auslösern gehören:
Niedrige Luftfeuchtigkeit: Trockene Heizungsluft in Innenräumen, insbesondere in den Wintermonaten, kann die Haut austrocknen.
Häufiges Waschen: Häufiges Waschen mit heißem Wasser und starken Seifen kann den Lipidfilm der Haut beeinträchtigen.
Lebensalter: Mit zunehmendem Alter produziert die Haut weniger Fett und Feuchtigkeit, wodurch der Lipidfilm schwächer wird.
Wasser: Häufiger und langer Kontakt mit Wasser, beispielsweise durch Schwimmsport.
UV-Strahlung: Zu viel UV-Strahlung durch das Sonnenbad kann die Haut dehydrieren und die natürliche Ölbarriere beeinträchtigen.
Atopische Dermatitis: Die Erkrankung zeigt sich durch sehr trockene Haut mir Flecken, die meist gerötet und entzündet sind.
Innere Auslöser für trockne Haut können sein:
Ernährung: Eine unausgeglichene Ernährung, die arm an Nährstoffen ist, kann zu trockener Haut beitragen.
Flüssigkeitsmangel: Wenn dem Körper nicht ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, kann die Haut den Lipidfilm nicht aufrechterhalten. In der Folge wird sie trocken.
Hormonschwankungen: In der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder durch die Wechseljahre ändert sich der Hormonhaushalt, der auch einen wesentlichen Einfluss auf das Hautbild hat.
Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Antidepressiva, Blutdrucksenker, Diuretika und Akne-Medikamente, können die Haut austrocknen.
Trockene Haut hat oft nicht nur eine einzelne Ursache, sondern es können mehrere Faktoren zusammenwirken.
Patienten mit trockener, juckender Haut neigen häufig zum Kratzen, wodurch sich die Haut entzünden kann. Zusätzlich lässt der gestörte Lipidfilm Umweltgifte und Chemikalien beispielsweise aus Reinigungsmitteln die Haut durchdringen. Trockene, schuppige Haut im Gesicht wird von vielen Menschen als unangenehm und störend empfunden. Darunter leidet oft das allgemeine Wohlbefinden. Deshalb sollte trockene Haut nicht unbeachtet bleiben, sondern richtige behandelt werden.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um trockene Haut zu verbessern. Das Ziel ist, die optimale Hautfeuchtigkeit durch einen intakten Lipidfilm wiederherzustellen.
Für trockene Haut sollten dickflüssige Feuchtigkeitscremes bevorzugt werden. Hierfür eigenen sich vor allem Salben oder Cremes auf Basis von Vaseline oder Ölen gewählt. Diese sollten mindestens nach jedem Baden oder Duschen aufgetragen werden. Bei trockener Haut im Gesicht möchten viele Patienten fetthaltige Cremes vermeiden. Hierfür helfen auch leichtere Feuchtigkeitscremes mit Wirkstoffen wie Ceramiden, Milchsäure, Glykolsäure oder Salicylsäure.
Viele Cremes enthalten Alkohol zur Verlängerung der Haltbarkeit. Dieser trocknet die Haut zusätzlich aus und verschlimmert die Probleme. Deshalb dürfen Bodylotion und Gesichtscreme für trockene Haut keinen Alkohol enthalten.
Es gibt einige hilfreiche Maßnahmen, mit denen trockene Haut vermieden oder verbessert werden kann.
Zum Baden und Duschen sollte lauwarmes Wasser verwendet werden, da heißes Wasser die Haut austrocknen kann.
Milde Seifen oder Waschlotionen, beeinträchtigen die natürliche Ölbarriere der Haut weniger.
Luftbefeuchter bei trockener Heizungsluft im Winter aufstellen.
Im Freien sollte immer Sonnenschutzcreme genutzt und das Sonnenbad bei hoher UV-Strahlung sollte vermieden werden
Beim Make-up sollte auf Produkte für trockene Haut geachtet werden.
Bei trockener Haut können einige Hausmittel helfen. Dabei sollte auf reine Produkte ohne künstliche Zusätze geachtet werden.
Öle und Butter: Öle wie Olivenöl, Jojobaöl, Mandelöl und Sheabutter können verwendet werden, um die Haut zu nähren und zu hydrieren. Sie sollten nach dem Duschen oder Baden auf die Haut aufgetragen werden, wenn die Haut noch feucht ist.
Milch und Honig: Ein Bad mit Milch und Honig kann die Haut beruhigen und hydrieren. Hierzu wird eine Tasse Milch und ein Teelöffel Honig zum Badewasser hinzugefügt. Das Bad sollte 15-20 Minuten lang bei mäßigen Temperaturen genommen werden.
Hamamelis, auch bekannt als Zaubernuss, beruhigt und tonisiert die Haut und wird oft bei trockener, empfindlicher und gereizter Haut verwendet. Hamamelis wirkt auch durchblutungsfördernd, was dazu beitragen kann, die Haut zu straffen und zu glätten. Hamamelis kann als feuchte Kompresse, Gesichtswasser oder als Creme verwendet werden.
Als Vorbeugung gegen trockene Haut bei einem Baby oder Kleinkind sollte nicht öfter als zweimal pro Woche gebadet werden. Als Badezusatz wirkt ein Beutel mit Kleie befeuchtend. Zusätzlich sollten Babys mit trockener Haut nach dem Boden sofort mit einer befeuchtenden und fettenden Lotion eingecremt werden. Bilden sich beim Kleinkind zur trockenen Haut auch rote Flecken, sollte ein Arzt das Baby auf Dermatitis untersuchen.