Aktualisiert am 04. Januar 2023
Als Analfistel wird ein röhrenförmiger Gang zwischen einer Öffnung im Analkanal und einer Öffnung im Darm bezeichnet. Der Kanal verläuft unter der Haut, meist auch im Bereich der Schließmuskeln. Analfisteln stellen eine chronisch-entzündliche Erkrankung dar.
Eine Analfistel kann je nach Ausprägung unterschiedliche Symptome haben. Da der Ausgang der Fistel zwischendurch auch wieder zuheilt, treten viele Symptome chronisch auf.
Analfisteln treten häufig als Folge eines Analekzems auf. Sie können jedoch auch ohne diese Vorbelastung entstehen. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die eine Analfistel begünstigen:
Lebensgewohnheiten wie langes Sitzen und Rauchen Analfisteln, die sich nicht aus einem Ekzem gebildet haben, verursachen in der Regel geringere Beschwerden.
Es ist unwahrscheinlich, eine Fistel ohne einen medizinischen Eingriff zu heilen. Mit Antibiotika kann die Aktivität der Entzündung gesenkt werden. Immunmodulatoren, die zur Behandlung von chronischen Darmerkrankungen eingesetzt werden, können die Aktivität in der Fistel heruntersetzen und die Lebensqualität erhöhen.
Fisteln verlaufen überwiegend in der Haut hinter den Schließmuskeln. Deshalb muss bei einer Analfistel-OP sorgfältig abgewogen werden, welche Form der Operation durchgeführt wird. Eine Schließmuskelschwäche und damit Stuhlinkontinenz soll vermieden werden. Klassischen Verfahren, wie Fistelspaltung und Fistulektomie, können den Schließmuskel beeinträchtigen. Inzwischen haben sich aber auch minimalinvasive Therapien zur Schonung des Schließmuskels bewährt. Hierzu gehören die Lasertherapie und die Injektion von Gewebefüllern in die Fistel.
Eine Analfistel ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % rezidiv. Dabei hängt das erneute Auftreten der Fistel von der OP-Methode und der Ausprägung der Fistel ab. Die geringste Wahrscheinlichkeit besteht bei der Fistelspaltung.
Hausmittel können eine Analfistel nicht heilen. Allerdings sind sie sehr gut zur Unterstützung der Heilung nach einer Operation geeignet. Sitzbäder mit Hamamelis und Kamille helfen, Entzündungen zu reduzieren und fördern die Heilung.