Aktualisiert am 04. Januar 2023
Bei einem Abszess sammelt sich eitrige Flüssigkeit in einer Gewebehöhle. Im Analbereich kann ein Abszess zu starken Schmerzen führen. Je nach Größe des Analabszesses kann die richtige Behandlung schnell die Beschwerden verringern und auch das eigene Unbehagen wird gemildert.
Ein Analabszess verursacht nicht nur Schmerzen, sondern macht sich auch am allgemeinen Gesundheitszustand bemerkbar. Die typischen Symptome können je nach Größe und Lage des Abszesses im Analbereich unterschiedlich stark ausfallen:
Männer und Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr stellen die Mehrzahl der Patienten dar. Allerdings findet sich ein Analabszess bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen
Ein Analabszess entwickelt sich meist durch eine Entzündung der sogenannten Duftdrüsen, die in der Schleimhaut des Analkanals liegen. Gelangen Keime aus dem Darm in die Drüsen, entzünden sich diese. Aufgrund der Entzündung schwillt das umliegende Gewebe an und schließt so die Eiteransammlung ein. Der Analabszess ist überwiegend hart und geschwollen. Die Schmerzen entstehen durch Druck auf den entzündeten Bereich.
Die beste Lösung, um einen Analabszess zu heilen, hängt von dessen Größe ab. Insbesondere bei größeren und großen Abszessen treten starke Schmerzen auf, sodass die Patienten kurzfristig operiert werden.
Bei einem Analabszess ist der Proktologe als Facharzt für Enddarmerkrankungen der richtige Ansprechpartner. Bei kleineren Abszessen kann auch der Hausarzt konsultiert werden.
Um schnell Erleichterung für den Patienten zu schaffen, ist häufig die Öffnung des Abszesses die beste Möglichkeit. Generell werden folgende Behandlungsverfahren durchgeführt:
Patienten dürfen auf keinen Fall versuchen, die Wunde selbst zu öffnen oder auszudrücken. Gelangen bei Öffnen die Keime unkontrolliert in umliegendes Gewebe, werden diese im Körper gestreut. Als Folge können Blutvergiftungen oder Eiteransammlungen in anderen Körperbereichen lebensbedrohlich werden.
Die Analabszess-OP findet unter Teil- oder Vollnarkose statt. Der Arzt schneidet eine längere Öffnung in den Abszess. Das Sekret fließt über die Öffnung durch eine Drainage ab. Danach wird entzündetes Gewebe entfernt und die Abszesshöhle gereinigt. Durch die Drainage und die Reinigung können die Erreger aus dem Abszess keine bakterielle Entzündung in den umlegenden Regionen verursachen. Nach der Operation wird der Abszess nicht mit einer Naht verschlossen, um eine erneute Einkapselung von Keimen und damit einem neuen Analabszess vorzubeugen.
Nach der Operation ist die richtige Wundbehandlung entscheidend. Zunächst wird die Wunde mit einer Kompresse oder einer Vorlage abgedeckt. Die Wunde sollte mindestens dreimal täglich und zusätzlich nach jedem Stuhlgang abgeduscht werden. Hierzu wird bevorzugt eine Podusche mit gefiltertem Wasser genutzt. Aber auch ein Bidet eignet sich dafür. Ein täglicher Wechsel der Wundabdeckung durch den Arzt oder den Patienten ist zwingend erforderlich. Leichte Schmerzmittel können zur Linderung der Schmerzen eingenommen werden.
Die Heilung eines Analabszesses nach Punktur oder Operation kann durch den Patienten stark unterstützt werden. Regelmäßige Sitzbäder mit warmem Wasser oder geeigneten Hausmitteln helfen zur Entspannung und Linderung der Schmerzen. Die Ernährung sollte bewusst auf Produkte umgestellt werden, die einen weichen Stuhlgang fördern. Hierzu können auch Flohsamenschalen als Quellmittel genutzt werden. Fleisch und Ballaststoffe sollten besser gemieden werden. Eine übertriebene Hygiene mit Intimsprays oder kräftigen Reinigungslotionen würde der Wundheiung schaden.
Hausmittel können einen Analabszess allein nicht heilen. Sie sind sehr gut zur Behandlung nach der Punktur oder Operation geeignet. Als Sitzbäder oder Kompressen können Kamille und Hamamelis eingesetzt werden. Durch ihre entzündungshemmenden und heilungsfördernden Eigenschaften werden Infektionen verringert und die Schmerzen gelindert.
Es tritt gelegentlich auf, dass sich der Abszess von allein öffnet. In diesem Fall tritt eitrige Flüssigkeit aus der Wunde aus, die im Analbereich zu starkem Juckreiz und Hautirritationen führt. Deshalb sollten die Haut und die Wunde gründlich mit Wasser gereinigt werden. Anschließend mit Sitzbädern und Kompressen den Abfluss des Sekrets und die Wundheilung fördern. Sollte sich der Abszess sofort wieder verschließen, kann Zugsalbe verwendet werden.
Die Heilung der Wunde hängt von der Wundnachsorge und der Größe des Abszesses ab. Nach sechs bis acht Wochen ist die Wunde jedoch weitestgehend abgeschwollen. Bis zur endgültigen Heilung können mehrere Wochen bis Monate vergehen.