Aktualisiert am 02. November 2023
Röschenflechte ist eine Hauterkrankung, die auch als "Pityriasis rosea" bezeichnet wird. Häufig zeigt sich die Krankheit durch kleine, schuppige, runde Flecken auf der Haut. Die Krankheit verläuft jedoch meist unkompliziert mit leichten Symptomen.
Röschenflechte durchläuft verschiedene Stadien. Dadurch ändern sich die Symptome im Lauf der Erkrankung. Bereits wenige Tage vor den ersten Anzeichen auf der Haut können sich betroffene Personen schwach und müde fühlen. Es treten auch häufig Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen auf.
Im Anfangsstadium ist Röschenflechte durch einen runden bis länglichen Fleck auf der Brust, im Bauchbereich oder am Rücken. Dieser sogenannte Primärfleck ist rosa bis bräunlich, scharf begrenzt und schuppt. Die Rötung kann zwischen drei und zehn Millimeter groß sein. Der Fleck ist erhaben und die Schuppung an den Rändern ist nach innen gerichtet. Dadurch erinnern die Flecken entfernt an eine Rosenblüte. Innerhalb von ein bis zwei Wochen bilden sich um den Primärfleck herum viele kleine, schuppende Herde. Die kleinen Rötungen befinden sich am Oberkörper und sind maximal zehn Militanter groß. Die Röschenflechte tritt nur selten im Gesicht oder an Unterarmen und Unterschenkeln auf.
Neben dem Erscheinungsbild der Haut können in einzelnen Fällen auch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit auftreten. Im Gegensatz zu vielen anderen Hauterkrankungen ist der Juckreiz bei der Röschenflechte unterschiedlich ausgeprägt. Viele Patienten bemerken nur ein leichtes Jucken. Neigt die betroffene Person zu trockener Haut, wird ein starker Juckreiz deutlich. Zusätzlich können Brennen und Schmerzen auftreten.
Die Krankheit kann Menschen jeden Alters befallen. Sie tritt jedoch meist bei Personen zwischen zehn und 35 Jahren auf. An einer Röschenflechte erkranken überwiegend Mädchen und Frauen.
Bei Röschenflechte und Ringelflechte handelt es sich um Hauterkrankungen, die sich durch gerötete, runde bis ovale Hautstellen auszeichnen. Es bestehen jedoch deutliche Unterschiede zwischen beiden Erkrankungen, wodurch diese unterschieden werden können.
Ursache: Während Röschenflechte von Viren ausgelöst durch, entsteht Ringelflechte durch einen Pilzbefall.
Symptome: Röschenflechte tritt mit Schuppenbildung und einem verschwommenen Übergang auf. Ringelflechte zeigt sich durch einen deutlichen roten Ring um den entzündeten Bereich.
Körperbereiche: Beide Hauterkrankungen befallen den Rumpf. Röschenflechte kann sich auch an Oberarmen und Oberschenkeln bilden. Ringelflechte kann auch auf dem Gesicht, dem Hals, und den Gliedmaßen auftreten.
Die genaue Ursache für Röschenflechte ist nicht sicher bekannt. Neue Studien gehen von einer Infektion mit humanen Herpesviren vom Typ 6 und 7 aus. Diese Erreger sind in den Körpern von 80 % von Erwachsenen latent vorhanden. Die Viren verursachen keine akuten Krankheiten oder Beschwerden. Jedoch können sie durch bestimmte Auslöser aufflammen und eine Erkrankung wie Röschenflechte verursachen.
Obwohl viele Menschen die Herpesviren in sich tragen, erkranken nur wenige. Bisher ist die Krankheit nicht ausreichend untersucht, um genauen Aufschluss über alle auslösenden Faktoren zu haben.
Stress: In angespannte Lebensphasen wird das Immunsystem geschwächt. Deshalb kann der Hautausschlag bei Röschenflechte durch Stress begünstigt werden.
Genetische Veranlagung: Pityriasis rosea tritt häufig innerhalb einer Familie auf.
Bestehende Hauterkrankungen: Menschen mit Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis haben ein erhöhtes Risiko, an Röschenflechte zu erkranken.
Impfungen: In seltenen Fällen können Impfungen gegen Gelbfieber, Grippe oder Corona eine Röschenflechte auslösen.
Erkrankungen: Es wurden einige Fälle von Röschenflechte nach einer Corona-Infektion gemeldet.
Jahreszeitenwechsel: Die Röschenflechte tritt vor allem im Frühjahr und im Herbst auf, wenn sich die Temperaturen ändern.
Röschenflechte gilt als nicht ansteckend. Die auslösenden Viren werden durch Tröpfen- oder Speichelinfektion übertragen. Die Infektion bedeutet nicht, dass die betroffene Person in ihrem Leben an Röschenflechte erkrankt.
Die meisten Betroffenen stört eine Röschenflechte eher aus kosmetischer Sicht. Da die Erkrankung überwiegend innerhalb von zwei Monaten von selbst heilt, ist eine spezifische Behandlung nicht erforderlich. Bei ausgedehnten Beschwerden wie starkem Juckreiz kann die Heilung medikamentös unterstützt werden.
Der Heilungsprozess der Haut kann mit einfachen Mitteln unterstützt werden. Mit dem richtigen Verhalten können auch größere Beschwerden vermeiden werden.
- Lichttherapie: Mit UV-Licht können die Hautentzündungen reduziert und die Symptome gelindert werden.
- Hygiene: Langes und heißes Baden oder Duschen sollte vermieden werden, weil die Haut dadurch austrocknet.
- Feuchtigkeitscremes: Damit die Haut nicht austrocknet, sollte nach jedem Baden oder Duschen eine Pflegecreme ohne hohen Fettanteil genutzt werden.
- Sauna: Unnötiges Schwitzen beispielsweise durch Saunabesuche verzögern die Heilung.
- Kleidung: Enge Kleidung scheuert auf der Haut und reizt diese. Textilien aus Mikrofaser sind nicht atmungsaktiv und verursachen bei warmem Wetter schnell einen Hitzestau. Besser ist weitere Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Leinen
- Änderungen im Lebensstil: Durch Stressreduktion, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf kann der Verlauf der Röschenflechte verbessert werden.
Bei stärkeren Beschwerden wie Juckreiz und Brennen können medizinische Cremes oder Medikamente die Beschwerden abmildern. Hierzu gehören:
Kortison Salbe zum Einreiben wirkt entzündungshemmend
Polidocanol wirkt leicht betäubend und stillt den Juckreiz
Bei stärkeren Symptomen helfen Antihistaminika als Tabletten gegen den Juckreiz
Die Röschenflechte heilt üblicherweise innerhalb von acht bis zehn Wochen aus. Dies ist unabhängig davon, ob eine medikamentöse Behandlung erfolgt. Bei stark ausgeprägten verlaufen der Pityriasis rosea kann die Heilung auch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Bei normalem Verlauf ohne Juckreiz entstehen keine Narben. Damit die Haut gut ausheilt, darf kein Wärmestau auf der Haut entstehen.
Pityriasis rosea ist eine harmlose, aber langwierige Erkrankung. Bei gesichertem befund und ohne weitere körperliche Symptome ist ein Arztbesuch nicht zwingend erforderlich. Ein Dermatologe kann feststellen, ob es sich um Ringelflechte oder Röschenflechte handelt. Bei einer Erkrankung an Röschenflechte während der Schwangerschaft, ist eine Rücksprache mit einem Gynäkologen zwingend erforderlich. Eine Infektion in den ersten Wochen der Schwangerschaft kann zu Komplikationen wie einer Frühgeburt führen.
Die medizinische Behandlung von Röschenflechte kann durch Hausmittel unterstützt werden. Diese tragen dazu bei, die Beschwerden insbesondere bei schweren Verläufen zu verringern.
Kälte: Umschläge mit kaltem Wasser können Juckreiz und Schmerzen lindern.
Bäder: Meersalz oder Kamille eigenen sich hervorragen als hautberuhigender Badezusatz. Das Wasser darf jedoch nicht zu heiß sein, da dies die Beschwerden verschlimmern kann.
Hamamelis: Die Zaubernuss wirkt kühlend und hautberuhigend. Dazu werden am besten kalte Umschläge mit Hamameliswasser eingesetzt. Die eingesetzten Hamamelisprodukte sollten keinen Alkohol enthalten, da dieser zusätzlich die Haut austrocknet.
Pflanzenöle: Öle wie Nachtkerzenöl, Jojobaöl oder Kokosöl können bei Röschenflechte auf die betroffene Haut Zustand aufgetragen werden. Die Haut muss dazu noch feucht sein, da pure Öle die Haut austrocknen.
Erkranken Babys oder Kleinkinder an Röschenflechte, muss die Behandlung an die kleinen Patienten angepasst werden. Der Kinderarzt kann die Eltern am besten beraten, welche Medikamente für Kinder zugelassen sind. Die Heilung kann durch folgende Punkte beschleunigt werden.
Hausmittel helfen auch bei Kindern die Heilung zu unterstützen.
Pflegeprodukte dürfen nicht zu viel Fett enthalten, besser ist eine parfümfreie Feuchtigkeitscreme.
Auch bei Babys und Kleinkindern sollte auf optimale Bedingungen für die Haut geachtet werden. Schwitzen vermeiden und atmungsaktive Kleidung aus Naturmaterialien wie Baumwolle vermeiden einen Hitzestau.
Durch Sonnenbaden kann eine Dunklerfärbung der entzündeten Bereichen entstehen.