Aktualisiert am 02. November 2023
Starkes Jucken an behaarten Körperstellen kann ein Hinweis auf Filzläuse sein. Weil sich diese Parasiten bevorzugt in der Behaarung im Intimbereich festsetzen, werden sie auch Schamläuse genannt. Filzläuse sind zwar sehr unangenehm, aber leicht zu bekämpfen.
Bei Filzläusen ähneln die Symptome denen von Kopfläusen:
starker Juckreiz
graue Verfärbungen an den Bissstellen
rotbraune Blutflecken an der Unterhose
Brennen in den betroffenen Bereichen
Bevorzugt siedeln sich Filzläuse im Intimbereich an. Auch an Brust- und Achselhaaren sowie Augenbrauen können Filzläuse mit den typischen Symptomen auftreten.
Die Filzläuse sondern beim Beißen in die Haut Speichel ab. Dieser sorgt dafür, dass das Blut schnell gerinnt. Der Speichel ist für den starken Juckreiz verantwortlich.
Filzläuse werden durch engen Körperkontakt übertragen. Bei einem Befall im Intimbereich besteht ein hohes Übertragungsrisiko beim Geschlechtsverkehr. Filzläuse gehören deshalb zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Läuse können bis zu 24 Stunden ohne Wirt überleben. Deshalb kann auch eine Übertragung durch Bettwäsche, Handtücher oder andere Wäsche stattfinden.
Filzläuse sind nicht gefährlich. Der starke Juckreiz führt jedoch zu Nebenwirkungen, die vermieden werden sollten. Außerdem vermehren sich Läuse sehr schnell. Innerhalb von einer Woche sind aus den Eiern, den sogenannten Nissen, neue Läuse geschlüpft.
Im Gegensatz zu Kopf- oder Kleiderläusen übertragen Filzläuse keine Krankheiten und sind somit ungefährlich. Der starke Juckreiz führt jedoch oft zum Kratzen und dadurch zu kleinen Wunden. Diese können sich infizieren. Zusätzlich steigt dadurch das Risiko der Übertragung von Sexualkrankheiten. Deshalb sollten Filzläuse dringend behandelt werden.
Filzläuse im Intimbereich, an Achsel- und Körperhaaren lassen sich gut behandeln. Überwiegend wird der Wirkstoff Pyrethrin eingesetzt. Als Alternative können auch Permethrin-haltige Mittel genutzt werden, die aber bisher noch nicht gegen Filzläuse zugelassen wurden. Besonders beliebt sind Produkte aus natürlichem Pyrethrum, das aus Chrysanthemenblüten gewonnen wird. Mit den Anti-Läusemitteln werden die Haare an den betroffenen Stellen durchtränkt. Nach der Einwirkzeit müssen die Medikamente abgewaschen werden. Da sich aus Nissen innerhalb von einer Woche neue Läuse bilden können, sollte die Behandlung nach ungefähr 8 Tagen wiederholt werden. Klassische Shampoos gegen Kopfläuse sind nicht zu empfehlen, da diese häufig über Nacht wirken müssen.
Läusemittel dürfen nicht in die Augen gelangen. Deshalb müssen an Augenbrauen und Wimpern die Filzläuse mit der Pinzette herausgezogen werden. Am besten ist es, die Haare vorher mit einem Öl zu behandeln. Dadurch ist das Entfernen der Läuse leichter. Bei dieser Behandlung verbleiben oft die Nissen in den Haaren. Deshalb muss nach der ersten Behandlung täglich auf Läuse geprüft werden.
Ein bekanntes Mittel gegen Läuse ist Kokosöl. Durch die Verwendung werden die Parasiten mit einem Ölfilm überzogen und ersticken. Eine Behandlung mit Hamamelis, auch Zaubernuss genannt, kann den Juckreiz in den betroffenen Bereichen lindern. Gleichzeitig wirken die Gerbstoffe in Hamamelis gegen Entzündungen und unterstützen dadurch die Heilung.
Neben den Läusemitteln sollte auch eine Kontrolle mit dem Läusekamm erfolgen. Werden die Haare vorher mit Kokosöl behandelt, lassen sich Läuse und Nissen gut auskämmen. Zusätzlich hilft eine Rasur der betroffenen Hautstellen. Mit der Rasur werden die befallenen Haare entfernt und die Hygiene erleichtert. Der Partner kann sich auch vorbeugend gegen Filzläuse rasieren.